Hedwig Dohm (1831-1919)
zuletzt aktualisiert: 03.12.2008
Hedwig Dohm wurde am 20. September 1831 als uneheliches Kind einer christlich-jüdischen Familie im Berlin geboren. Als Siebzehnjährige erlebte sie die Revolution von 1848 und schilderte dieses Ereignis später als einen Wendepunkt in ihrem Leben: „Seit jener Stunde, wo ich den Adel im Volk geschaut ... war ich Demokratin“. 1853 heiratete sich den Herausgeber der Satirezeitschrift „Kladderadatsch“ und kam so in Kontakt mit Intellektuellen wie Ferdinand Lassalle. In polemischen und oft sehr witzigen Essays griff sie bereits in den 1870er Jahren das herrschende Hausfrauenideal an und forderte den Zugang aller Frauen zu Bildung und Arbeit. Sie war eine der ersten Feministinnen, die es wagten, nach der Devise „Die Menschrechte haben kein Geschlecht!“offen für das Frauenwahlrecht einzutreten. Selbst die deutsche Frauenbewegung machte sich ihre Forderungen erst in den 1890er Jahren zueigen. Während des Ersten Weltkriegs trat Dohm als leidenschaftliche Pazifistin hervor. Sie starb, ein halbes Jahr nach der Einführung des Frauenwahlrechts, am 1. Juni 1919 in Berlin. (ss)
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